Baufortschritt EMV

Stand der Arbeiten EMV Ende 2023

Bauarbeiten

Die Bauarbeiten sind plangemäss fortgeschritten und die Rohbauarbeiten können per Ende Jahr bis auf die Fertigstellung des ELT im Westen und die Umgebungsarbeiten abgeschlossen werden. Ab Februar 2024 werden die Arbeiten an der Gebäudehülle in Angriff genommen. Die Errichtung des Stahlbaus der Kaltlufthalle, der Gebäudeisolation und den Fassadenarbeiten sowie der Flachdacharbeiten. Nach Fertigstellung der Flachdacharbeiten wird das Dach zudem noch mit der Photovoltaik ausgerüstet.

Ausrüstungsarbeiten

Mit den Ausrüstungsarbeiten im Gebäude konnten Anfang November im Untergeschoss und Erdgeschoss gestartet werden. In diesen Bereichen konnten bereits die Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Verfahrenstechnischen Ausrüstungsarbeiten Grossteils abgeschlossen werden. Ab Neujahr starten in diesen Etagen die Elektroarbeiten. Im Obergeschoss kann nach dem Einbringen des Überzugs und den Malerarbeiten ebenfalls mit den Ausrüstungsarbeiten begonnen werden. Die Ausrüstungsarbeiten entsprechen dem Terminplan und können voraussichtlich im März 2024 abgeschlossen werden. Die Elektroarbeiten folgen im Anschluss und werden vor dem Sommer abgeschlossen sein.

Inbetriebnahme

Ausstehend ist noch die Beschaffung der granulierten Aktivkohle. Für die Auswahl der richtigen Kohle werden aktuell 5 verschiedene Kohlen auf deren Abbauleistungen mit dem Abwasser aus dem Sensetal getestet. Erwartet wird, dass die Filterzellen im Sommer mit granulierter Aktivkohle befüllt werden.

Die Programmierung des Leitsystems wird momentan anhand der bereinigten Funktionsbeschriebe erstellt. Nach Abschluss der Elektroarbeiten wird dies an der Anlage getestet. Erwartet wird, dass die neue GAK-Filtration in den Sommermonaten in Betrieb genommen werden kann und die Schlussrechnung für die Befreiung der Bundesabgabe pünktlich per Ende September eingereicht werden kann.

Dank

Ein Dank geht an alle beteiligten Firmen und Unternehmen, welche im Jahr 2023 an der EMV-Anlage im Sensetal mitgearbeitet haben. Die straffe Terminplanung konnte im Jahr 2023 mit wenigen Abstrichen gut eingehalten werden und der Inbetriebnahmetermin ist aufgrund des heutigen Bau- und Ausrüstungsfortschritts nicht gefährdet. Ebenfalls einen grossen Dank an die Mitarbeiter der ARA Sensetal, welche trotz laufendem Betrieb der ARA die Baustelle vor Ort gut unterstützen, Entscheide rechtzeitig fällten und somit einen grossen Anteil am guten Fortschritt des Baus haben.

Stand der Arbeiten EMV Juli 2023

Bauarbeiten

Die Bauarbeiten gehen planmässig voran. Bis Ende Juni konnte praktisch das ganze UG betoniert werden und die ersten Wände des EG werden aktuell geschalt und ebenfalls betoniert. Der Bauablauf mit dem Unternehmer Läderach-Weibel funktioniert gut und die Arbeiten liegen im Terminprogramm. Die temporär etwas in Verzug geratene Planlieferung der HOLINGER AG konnte etwas aufgeholt werden. Allmählich wird wieder ein ausreichender Planvorlauf erreicht. Schnittstellen mit der Einlage der Fundamenterder und den Einlageteilen für Rohrdurchführungen haben reibungslos funktioniert. Die Einlagen konnten wie geplant eingelegt und verbaut werden.  

Planungsarbeiten

Die Unternehmer für die weiteren Arbeiten nach Fertigstellung des Rohbaus ab Oktober sind bestimmt und die Startsitzungen mit den Unternehmern wurden durchgeführt. Die Grobterminpläne sind mit den Unternehmern besprochen und die entsprechenden Kapazitäten sind reserviert.

Zusammen mit dem Elektroplaner BERING AG sind die wichtigsten und zeitkritischen Bestandteile mit langen Lieferfristen der Schaltanlagen definiert und über den Schaltanlagenbauer RMC bestellt. An mehreren Koordinationssitzungen zwischen ARA-Personal, Elektroplaner und dem Hauptlieferant Alpha Wassertechnik,  wurden die Schnittstellen definiert und die Verantwortlichkeiten geklärt. Die E-Schemas werden aktuell erstellt und stehen dem Schaltanlagenbauer ab August für die Detaildisposition der Anlagen und zur Produktion der Anlagen zur Verfügung. Parallel dazu wird, in enger Zusammenarbeit mit HOLINGER,  durch den Verfahrenslieferanten (ALPHA) bis im August der Funktionsbeschrieb erstellt. Dieser wird dann für die Programmierung der SPS-Steuerung und die Programmierung des Leitsystems dem Lieferanten Bouygues zur Verfügung stehen.

Ab Ende Oktober wird es mit der Ausrüstung des Gebäudes mit der Anlagentechnik losgehen. Ab diesem Zeitpunkt werden mehrere Firmen gleichzeitig für die Ausrüstung zuständig sein. Etappiert werden Elektriker, Heizinstallateur, Sanitär, Lüftungsbauer und Anlagenausrüster mit den Installationen im UG starten. Für die Detailkoordination wird per Ende August eine Sitzung mit allen Beteiligten stattfinden und der Arbeitsablauf wird ab November definiert. Per Fertigstellung des Rohbaus wird ab Ende Oktober der Warenlift durch Schindler eingebaut, der ab Anfang Jahr zur Verfügung stehen wird. Für den Anschluss der neuen Anlage an den bestehenden Ablaufkanal des Nachklärbeckens werden ab Oktober/November provisorisch zwei Nachklärbecken ausser Betrieb genommen werden müssen. Die Detailplanung für diese heikle Phase ist mit dem Kanton abgesprochen und ist momentan in Vorbereitung.

Terminplanung

Die Arbeiten sind gut im Terminplan. Die heisse Phase wird ab November starten, wenn mehrere Unternehmer parallel an den Installationen beteiligt sein werden. Der aktuelle Stand stimmt zuversichtlich. Dass der Terminplan eingehalten werden kann, die Anlage per Sommer 2024 in Betrieb genommen werden kann, und die Schlussrechnung pünktlich per September 2024 erstellt werden kann.

Dank

Ein Dank sei an dieser Stelle auch an das ARA-Personal und die Mitarbeitenden der Holinger AG erlaubt, welche einen grossen Einsatz bei der Detailkoordination vor Ort auf der Baustelle leistet. Ohne die konstruktive und angenehme Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Personal vor Ort wäre der bisher gute Baufortschritt nicht möglich.

Februar 2023 - Pressemitteilung

Baubeginn Ausbau "Elimination von Mikroverunreinigungen"

Seit 2016 ist der Artikel zur "Elimination von Mikroverunreinigungen auf Kläranlagen" im Gewässerschutzgesetz des Bundes in Kraft. Die ARA Sensetal ist gemäss diesem Gesetz aufgrund ihrer Grösse (über 24'000 Einwohner) sowie ihrer Lage (Einzugsgebiet des Bielersee) dazu verpflichtet eine Reinigungsstufe für die Elimination von Mikroverunreinigungen, auch vierte Reinigungsstufe genannt, zu erstellen. Ziel dieser Reinigungsstufe ist es Mikroverunreinigungen wie Medikamente und deren Abbauprodukte, hormonell aktive Substanzen oder Pflanzen- und Materialschutzmittel, die bei Fischen oder anderen Wasserlebewesen Schädigungen hervorrufen können und auch für den Menschen nachteilige Wirkung haben, aus dem Wasser zu entfernen. Die bestehende Abwasserreinigungsanlage entfernt diese Stoffe nicht oder nur teilweise aus dem Wasser.

Filtration mit granulierter Aktivkohle

Die neue Stufe wird der bestehenden Anlage nachgeschaltet und als Filtration mit granulierter Aktivkohle (GAK) ausgeführt. Die Aktivkohle wird aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Braun- oder Steinkohle gewonnen. Bei diesem Verfahren wird das Wasser durch eine Filterschicht aus GAK geführt. Die Mikroverunreinigungen lagern sich an der Oberfläche der Kohle an (Adsorption) und werden so aus dem Abwasser zu mehr als 80 Prozent eliminiert. Um auf einen variierenden Wasseranfall reagieren zu können, wird die Filtrationseinheit in 10 Zellen aufgeteilt, welche zu- oder abgeschaltet werden können. Sobald die granulierte Aktivkohle nach rund 3 - 4 Jahren mit Mikroverunreinigungen beladen ist, kann sie ausgetauscht und durch frische Kohle ersetzt werden. Die beladene Aktivkohle kann thermisch regeneriert und wieder eingesetzt werden.

Die neue Verfahrensstufe wird im Südwesten auf dem Areal der Kläranlage erstellt. Der Neubau wird eine Länge von 47 und eine Höhe von 11 Metern aufweisen, wovon nur 7 m oberhalb Terrains sein werden. Die Fassade wird teils in Sichtbeton und teils mit einer Metallfassade, ähnlich der bestehenden Bauten auf der ARA realisiert werden. Das Dach der Anlage wird mit Photovoltaik bestückt. Für den Neubau muss ein Teil der Hecke im Südwesten der ARA weichen, als Ersatzmassnahme werden Freiflächen der Kläranlage naturnah umgestaltet und zusätzlich an zwei Standorten neue Hecken zusammen mit der Schule Laupen gepflanzt.

Finanzierung der Anlage und Projektplaner

Die Investitionskosten für das gesamte Projekt betragen rund 18 Mio. CHF, wovon alle für das Funktionieren der neuen Anlage benötigten Kosten beitragsberechtigt sind. Der Bund beteiligt sich zu 75% finanziell am Bau der neuen Verfahrensstufe. Zur Finanzierung dieser Kosten hat er einen zweckgebundenen Abwasserfonds geschaffen, welcher über die, seit 2016 erhobene, Abwasserabgabe von 9 Franken pro Einwohner gespiesen wird. Nach Inbetriebnahme der neuen Verfahrensstufe werden die angeschlossenen Einwohner von dieser Abgabe befreit. Die Betriebskosten der neuen Anlage werden sich jedoch in einem ähnlichen Rahmen bewegen. Zusätzlich wird die neue Verfahrensstufe durch den Abwasserfond des Kanton Bern finanziert, welcher den Ausbau von Aktivkohlestufen finanziell unterstützt.

Die Gesamtplanung wird durch die Berner Niederlassung der Firma HOLINGER AG wahrgenommen, unterstützt von der Firma BERING als Elektroplaner. Für die ökologische Beratung und Umsetzung der Massnahmen zeigt sich die Firma Natura Consultus GmbH verantwortlich. Weitere wichtige Projektpartner sind die Firma Alpha Wassertechnik AG aus dem bernischen Nidau als Verfahrenslieferant und die Arge ARAsent mit den beiden Bauunternehmungen Kästli Bau AG und Läderach Weibel AG. Weitere Arbeitspakete sind bereits submittiert und werden in Kürze vergeben.

Zeitplan

Mit dem offiziellen Spatenstich am Dienstag, dem 14. Februar starten die Bauarbeiten und dauern rund eineinhalb Jahre. Im Jahr 2023 finden die Aushub- und Rohbauarbeiten statt, bevor die Montage der verfahrenstechnische Ausrüstung ab Winter 2023/24 erfolgen wird. Die Anlage wird im Sommer 2024 in Betrieb und das Wasser noch sauberer als heute in die Saane fliessen.

Visualisierungen der neuen GAK-Filtration

Dezember 2022

Die Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen, die Detailplanung des Ausführungsprojektes, die Koordination der Fachplaner sowie die Abgabe der zweiten Nachforderung des ANF inkl. Upload in eBau wurden bis Ende Oktober 2022 erledigt. Am 08.11.2022 fand die Startsitzung mit dem Baumeister statt. Bis zum Erhalt der Baubewilligung, welche wir bis zum 06.02.2023 zu erhalten hoffen, benötigt es noch notwendige Schritte. Und zwar die Umweltverträglichkeitsprüfung durch das Amt für Umwelt und Energie, der Gesamtbauentscheid durch die Leitbehörde, die Beschwerdefrist von 30 Tagen sowie der Abschluss und die Publikation. Zur Zeit sind wir noch im Terminplan. Baubeginn Januar/Februar 2023.

August 2022

Am 29.06.2022, 30.06.2022 und 07.07.2022 war die Publikation zur Start des Baus der Mikroverunreinigung im Amtsblatt und im Laupen Anzeiger. Einsprachefrist war der 02.08.2022. Parallet dazu wurden die Baumeisterarbeiten auf Simap ausgeschrieben. Auch Offerten für den Warenlift und für die Finanzierung wurden eingeholt. Die Vergaben sind an der Vorstandssitzung/Baukommissionssitzung im September 2022 geplant. Vorgesehener Baubeginn ist Januar 2023.